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Abb: digitale Entwurfszeichnung |
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Eine Wandmalerei beruht auf der eingehenden Untersuchung von Gestalt und Nutzung des Raumes. Bei aller optischen Veränderung bringt idealerweise die Farbe nichts wesentlich neues in den Raum. Vielmehr bringt sie, einem guten Make-Up vergleichbar, widersprüchliche Eigenschaften in Einklang und Besonderheiten zur Geltung. Der Raumbezug ist eine temporäre Interpretation, keine Okkupation.
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Für die ausgewählte Hauptwand wird eine Loop-Zeichnung maßgeschneidert, die in sich und in Bezug auf die Architektur einen guten Rhythmus hat. Die Monumentalität der Loop wird durch eine Anpassung der Wandfarben an die Farbstiche der im Raum vorhandenen Lichtquellen gebrochen. Zusätzlich getarnt wird sie durch eine starke Abmischung mit Weiß. |
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An den einrahmenden, schmalen Seitenwänden sind die Farben kräftiger; sie laden die Blässe der Hauptwand subtil mit Energie auf. Mehrschichtiger Farbaufbau und indirekte Beleuchtung unterstützen die immaterielle, einer Projektion nicht unähnliche Wirkung. |
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Der ursprüngliche Entwurf (Abb. oben) und die zuerst in situ aufgetragenen Farben waren relativ kontrastreich. Aber die Wandmalerei in Osaka wurde wenige Tage nach den Flugzeugattentaten auf die Twin Tower in New York begonnen. Auch in Japan war das Spannungsfeld von Macht und Ohnmacht nach 9/11 zu spüren. Ich habe dann versucht, in meinem Einflussbereich Sanftmut Geltung zu verschaffen. |
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Ein Bambushain hat geholfen. |
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