INFO
Die Größen der Kreisradien sind stets konkret vom Keilrahmenformat abgeleitet, ab 2019 von der Proportion aus Höhe und Breite. Beispiel: wenn der Keilrahmen 42 x 29,7 cm misst, dann sind die Größen der vier benutzten Radien: 21 cm, 14,85 cm, 10,5 cm und 7,425 cm.
Kreise im Miniaturformat, nämlich Punkte, bilden in der Regel auch die oberste Ebene dieses vielschichtigen Verfahrens. Bezogen auf Helligkeit, Farbton, Sättigung und Glanz in unterschiedlich starkem Kontrast zu dem Darunterliegenden, werden alle Kreuzungspunkte der linearen Zeichnung markiert. Dies verlangsamt die Dynamik der bogenförmigen Loop und bindet sie zugleich optisch stärker an die Malerei. Teilweise wird dabei je nach Standpunkt die Illusion erweckt, dass die Punktierung eine Durchlöcherung aller Schichten, möglicherweise sogar des Bildträgers darstelle.
Das hohe Maß an ästhetischem Gespür und post-konzeptioneller Klarheit wird neuerdings bei der 2. Generation der Crossover ergänzt durch eine "Tieferlegung des Loop-Prinzipes, hinunter bis in die untersten Schichten des Farbauftrages. Formen und Farbdifferenzierungen ergeben sich durch bildhauerisch inspirierte Malereiprozesse, bei denen zirkelgeführte Pinsel dazu dienen, monochrom aufgetragene Schichten frischer Farbe beiseite zu schieben, um das Darunterliegende freizulegen.
Diese Art von sgraffito-Technik demonstriert eine neue Offenheit gegenüber allen Formen, in der sich der Loop-Gedanke manifestieren könnte. Dessen konzeptionelle Präzision kann je nach gewähltem Werkzeug und Farbkonsistenz auch sehr ungenau anmutende Formen annehmen.
Es geht ohnehin nicht um mathematische Rechthaberei, sondern um stets endliche Versuche, das immer Gleiche ästhetisch-rituell zu beschwören.