Das 'Euroscan'-Performance-Set-Up Der Performer - nicht ganz da. Der Performer in seiner Computer-Einkaufs-Wagen-Burg Mit Abtauchbrille und salamifarbenem Plastikdeckel-Knebel
Live Statistik-Animation, atari povera, Zahlenexzess
1994-96 Der Aufbau von oben hat Ähnlichkeiten mit der Wandzeichnung I'm Not Here

Die Expressivität der Performances differierte von Performance zu Performance. Erinnert sei an das furiose Finale des Auftritts bei mex Dortmund, wo nach einem hinhaltend langem, klaustrophobisch-autistischem Getue, Gepiepe und Gedröhne das Öffnen einer Billigsalamipackung eine ungeahnte Geruchssensation darstellte. Die Wurstscheiben wurden genüsslich dem Glas der Monitore aufmassiert, und hinter dieser Gardine aus zerhackten Tieren versanken analytische Zahlen- und Geräuschkaskaden im Orkus der Melancholie...

In Halle/Saale verließ der Performer seinen Käfig aus umgestürzten Einkaufswagenkörben, ging für 20 Minuten von der Bühne, verließ den Saal, um draußen auf dem kreisrunden Wandelgang des halbverwaisten Shopping-Centers mit einem korblosen Einkaufswagen Jagd auf potentielle Kunden zu machen, während drinnen die Computer munter weitertönten. Die Rückkehr: reine Formsache. Man musste schließlich aus dem zu weißen und zu weiten Arbeitsdress wieder zurück in die zu enge und zu bunte Freizeitkluft, in welcher die Performance, auf dem Boden dösend, begonnen hatte und eben auch enden sollte.


Salami auf Spanplatte, der Klassiker

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